Kopaivabalsam.
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ihn rein erhalte, habe er ihn auch mit besserem Erfolg
angewendet (S. 145).
Wir finden weiterhin folgende Eintragung Schicks
(S. 224):
"Böcklin rät immer, nur mit reinem Kopaivabalsam
zu malen, ohne weitere Zutat von Oel oder anderen
Stoffen. Mein Balsam ist aber so dick, dass ich ihn nicht
gut über das Bild verbreiten kann. Böcklin sagte, dann
solle ich meine Malweise danach einrichten, aber nichts
darunter nehmen. Kopaivabalsam ist ein Harz mit einem
langsam flüchtigen Oel. Mit Nussöl oder anderen Oelen
besteht nun die Gefahr des Nachgilbens, bei Zusatz von Ter-
pentin wird aber der Uebelstand der Zähigkeit nicht ge-
hoben, denn Terpentin ist ein sehr rasch iiüchtiges Oel
und hat dazu (noch mehr als der Balsam) auflösende
Eigenschaften."
Aehnlich lautet eine Eintragung vom 25._]anuar 1869
(S, 271):
„Vor dem Anlegen eines Bildes, sowie vor dem täglichen
Malen reibe man die zu malende Stelle stets zuerst mit
Kopaivabalsam ein; da liesse sich viel lebendige; hinein-
malen. Ganz zuletzt, beim Vollenden der Arbeit höchstens,
wenn man befürchten muss, durch zu oftmaliges Berühren
die Farbe aufzulösen, mische man den Balsam unter die
erste Farbe, mit der man die betreffende Stelle übergeht."
Bei allzureichlichem Gebrauche des Mittels ent-
stehen Uebelstände, die Schick bei dessen eigenem
Bilde („Daphnis und Chloe") wie folgt schildert S. 274) :
"Ich hatte zu reichlich Kopaivabalsam gebraucht, oder
ihn, da er zu dick war (vielleicht durch die Kälte) nicht
recht verbreiten können. Als sich nun nach und nach das
Zimmer erwärmte, fing er an, dünner zu werden, die Malerei
krümlich und verschwommen zu machen und sich mit der
Farbe herabzusenken. Böcklin sagte, er suche beim Ein-
reiben den Kopaivabalsam möglichst zu verteilen und nehme