42 V. Technik der ersten Periode.
herauszumalen versuchen werde". Wenn meine Er-
innerung mich nicht trügt, hatte Böcklin auf einer
Variante des Gemäldes „Kentaur und Nymphe"
eine braunrote Grundierung gewählt und diese
Methode scheint er noch Jahre hindurch ausgeübt zu
haben. In der Zeit des römischen Aufenthaltes bevor-
zugte er den grauen Grund und er empfiehlt auch
Schick, bei einem Studienkopfe(Micheline) diesen Grund
noch mit grüner Erde und etwas Rebenschwarz gleich-
mässig zu überziehen (S. 87), oder ihn mit grüner
Erde farbiger zu machen, um aus dem Ton heraus
mit Weiss zu modellieren") „Tint0retto habe auf
einem dunkelroten Grund meist lasierend gemalt und
die Lichter, um sie wirken zu lassen, meistens fett
aufgetragen", so berichtet Schick (S. 90) als Aeusse-
rung Böcklins und fügt dann hinzu, die älteren Maler
von Giotto bis Leonardo hätten auf weissen Grund
gemalt. Infolgedessen hätten aber auch jene Maler
gar keine Reliefwirkung des Bildes anstreben können.
"Wenn man auf eine plastische runde Wirkung aus-
geht, ist dunkler oder wenigstens grauer Grund un-
entbehrlich,"
Bei der geschilderten Art des Schaffens, auf ge-
töntem Untergrunde die Formen nach und nach heraus-
zumodellieren, bedurfte er unbedingt eines Mittels,
um die Farbentöne der Ueberschicht mit den unteren
Lagen in Verbindung zu bringen oder mit einander
zu. verschmelzen. Dazu diente ihm damals der
Kopaivabalsam, mit Oel vermischt, oder auch allein.
Vgl.
Schick
Grundierung mit
und
Urnbra
Weiss.