Einßuss auf die Technik. 35
wird, das langsame Trocknen aber immer ein Hinder-
nis bei der Weiterarbeit bildet und endlich die Klarheit
des Farbentones durch allzuvieles Vermalen leidet. f)
Böcklins Art zu schaffen erforderte jedoch ein Binde-
mittel, das ein langes Hin- und Herprobieren ermög-
lichte, das die Farben zwar genug binden sollte, ohne
aber die Malfläche zu sehr zu belasten, dabei alle
möglichen Abstufungen und Verdünnungen zuliess. Mit
Oelen und Firnissexi War da nicht auszukommen, und
dass Böcklin ein möglichst indifferentes, wässeriges
Bindemittel (Leim und Tempera) nötig hatte, solange
er die Bildkomposition auf der Fläche entstehen liess,
ist leicht begreiflich.
In den folgenden Abschnitten werden wir darüber
ausführlicher zu handeln haben. Wir müssen aber
alle die Versuche des Meisters, das fortgesetzte Streben
die Mittel zu verbessern, stets im Hinblick darauf an-
sehen, dass er sich sein Material für seine speziellen
Zwecke, für seine ganz besondere Art des Schaffens
zurecht legte, wie es ihm am besten tauglich erschien.
Und nur ihm! Für Maler, die anders schaffen, mögen
deshalb alle die Böcklinschen Rezepte nur wenig Wert
haben, und vollkommen richtig ist, was Böcklin in
einem vom 2. Oktober 1893 datierten Brief an einen
Freund schrieb, als er von der Redaktion eines Kunst-
blattes aufgefordert wurde, sein "Geheimnis" zu ver-
öffentlichen"): wenn das ginge. Der erste Erfolg
a)
technik.
Bekanntlich
ist
Oelfarbe
am
wirksamsten
bei
Prima-
bei Mendelsohn
Mitgeteilt
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218.
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