Volltext: Böcklins Technik

Koloristik. 
 
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gen, um nichts zu verderben, er musste auch stets mit 
heller Farbe oder mit dünnen Lasuren arbeiten, 
solange nicht ein jeder Fleck genau so war, wie 
er ihn zur ganzen Licht- und Farbenkomposition 
brauchte. 
Massgebend war für ihn stets der koloristische 
Effekt, den er anstrebte, um die Farbengebung mit 
dem Inhalt des auszudrückenden Gedankens in Ein- 
klang zu setzen. Immer wieder kehren die Fragen der 
Farbengebung, des harmonischen Zusammenklanges 
der Töne, der Farbendisposition und der Farben- 
wechselwirkung in Schicks Aufzeichnungen wieder. 
Er verstand es, mit den Farben sich auszusprechen 
und ihnen im Bilde stets die Stelle anzuweisen, die 
der ihnen zugewiesenen Aufgabe gerade entsprach, 
und wie sie in die Bildstimmung passte. Mit einer 
ihm besonders eigenen Feinfühligkeit hatte er sich 
ein System der Farbenwechselwirkung gebildet, und er 
beherrschte es ebenso wie die Linienführung, wie den 
Wechsel von Licht und Schatten oder die Bewegung 
der Form. Man kann sagen, Böcklins Kolorit wirkt 
durch die richtige Verwertung der Kontraste, denn 
in seinen Bildern ist alles auf gegenseitiges Verstärken 
der Töne berechnet. 
„In der Natur", sagte er, „wirkt alles nur durch 
Kontraste" und er seufzte manchmal, das Finden der 
richtigen Gegenfarbe sei eine schwere Sache, die ihn 
viel Zeit koste und übrigens nur durch das Gefühl, 
das sich allerdings veredeln lasse, nicht aber durch 
Theorie zu lösen sei (Frey S. 108). 
Ueber Böcklins Koloristik hier eingehender sich
	        
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