Volltext: Böcklins Technik

22 III. Kritik der Quellen für Böcklins Technik. 
(S. 165): „_]etzt (Mitte 1888) malt er mit Kirschharz 
und Wasser, nach einem von Lessing mitgeteilten 
Rezept", und bekanntlich hat Lessing zuerst aus der 
Theophilus-Handschrift der Wolfenbüttler Bibliothek 
darauf hingewiesen. Aber auf der nächsten Seite be- 
richtet der nämliche Gewährsmann, (Mitte 1889) habe 
Böcklin "wieder nach einem Rezept des Theophilus 
nichts weiter als Wasser, Terpentin und Kopaiva- 
balsam als Bindemittel" benützt. Nach einem solchen 
Rezepte wird man jedoch vergeblich bei Theophilus 
suchen, denn weder Terpentin noch Kopaivabalsam 
sind dort überhaupt erwähnt, und überdies ist keines 
dieser beiden Materien mit Wasser ohne weiteres 
mischbar ! 
Die 
Nachricht 
ist 
demnach 
in 
zweifacher 
Hinsicht 
anfechtbar. 
Aus diesen Gründen erheischt die uns gestellte 
Aufgabe, ausser der Sichtung aller technischen Nach- 
richten, überdies auch noch die Prüfung der ein- 
zelnen Rezepte selbst, Denn wir finden unter 
den angeblich als Malmittel verwendeten Mischungen 
auch solche, deren Wert uns auf den ersten Blick 
fremdartig anmutet und von deren Tauglichkeit wir 
uns erst durch das ad hoc angestellte Experiment 
überzeugen müssten. S0 linden sich auch bei Schick 
Angaben, die nicht gleich verständlich scheinen, wie 
z. B. die vielerwähnte Malerei mit "Weihrauch und 
Sandrog", und aus späterer Zeit hören wir von Emul- 
sionen, die in solcher Zusammenstellung bisher nicht 
verwendet wurden. Es wird durch diese kontrollie- 
renden Versuche vielleicht möglich sein, einerseits den 
Spuren von Böcklins technischen Experimenten zu
	        
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