Volltext: Böcklins Technik

166 
XIV. 
Erhaltung 
der 
Bilde: 
Schlussbemerkungen. 
deshalb hat er in völlig richtiger Voraussetzung die 
Theophilus-Technik so weit umgestaltet, bis er eine 
für seine Absichten entsprechende Malweise daraus 
schuf. Auch in diesem Punkte müssen wir Böcklin 
zugestehen, den Weg geebnet zu haben zu der jetzt 
immer mehr durchdringenden Anschauung, dass die 
Van Eycks nicht, wie man bisher angenommen hat, 
die „Erfinder der Oelmalerei" gewesen seien, sondern 
durch die Einführung der emulgierten Oele ein neues 
System der Oeltechnik begründet haben mussten. 
Alle diese neueren Anschauungen, die uns in der 
Erkenntnis der Geschichte der Maltechnik ein grosses 
Stück vorwärts gebracht haben, iinden in dem tech- 
nischen Streben Böcklins weitgehende und tiefbegrün dete 
Stützpunkte. Die Forscher späterer Zeit werden nicht 
darüber hinweggehen können, und Böcklins Schaffen 
wird in Zukunft für alle auf dem Gebiete Tätigen 
von unermesslichem Werte sein. 
Böcklin ist aber bei seinen vielfachen technischen 
Versuchen nicht von antiquarischen Motiven geleitet 
gewesen, er hat nicht nur die Technik der Alten an- 
gestrebt, um sie zu imitieren, sondern weil er heraus- 
gefühlt hat, dass auf diesem Wege für seine Kunst 
und für seine künstlerische Anschauung am meisten 
zu erringen war. So oft er auch seine technischen 
Mittel änderte, der Zweck war stets der gleiche, 
nämlich die Verwendung derselben zur koloristischen 
Steigerung der Farben. Das ist es, was er uns ge- 
lehrt; mit den einfachsten Mitteln die grössten Wir- 
kungen zu erzielen, mit einem Hauch der Farbe, in 
dünnster Schichte, durch genaues Abwägen der Kon-
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.