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Erhaltung
XVI.
der Bilder.
Schlussbemerkungen.
alten niederländischen und altdeutschen Meister ihre
Leuchtkraft auch dauernd erhalten werden.
Ueberblicken wir zum Schluss noch einmalBöck-
lins technisches Können, das er sich in rastlosem Vor-
wärtsschreiten während seiner ganzen Lebenszeit er-
rungen und vergleichen damit, was er erreicht, dann
werden wir auch ermessen können, was wir ihm in
dieser Beziehung alles zu danken haben. Die eiserne
Konsequenz, auf dem einmal für richtig er-
kannten Wege bis zum Ende zu gehen, ist
allein schon bewundernswert, um so mehr,
wenn wir noch beifügen, dass er eigentlich nur seinem
freilich hoch entwickelten Empiindungsvermögen für
farbige Reize folgte. So ist er der Lösung der
schwierigsten Probleme der Maltechnik, wie wir ge-
sehen haben, immer näher gekommen, je länger er
sich damit beschäftigte. Als solche schwierigsten Pro-
bleme haben seit jeher gegolten: Die antike En-
kaustik, die Technik der pompejanischen
Wandmalerei und die Van Eyck-Technik. An
alle drei ist er herangetreten; er hat erkannt, dass
die bisherigen Anschauungen dem Wesen der Sache
nicht entsprechen, und für alle drei Probleme hat er
den richtigen Weg uns gewiesen. Die Fäden der"
verloren gegangenen alten Tradition hat er wieder
neu gesponnen und systematisch das Band gewebt,
das seine Kunst mit der Kunst der Alten verknüpft.
Und wie merkwürdig: was Böcklin vor Jahrzehnten
rein empirisch, intuitiv als richtig vermutete, ist durch
neuere Forschungen, auf ganz anderem Wege er-
rungen, auch als richtig erwiesen worden.