162
XIV.
Bilder.
der
Erhaltung
Schlussbemerkungen.
Farbe kaum irgendwie von optischer Bedeutung seinfl")
Deshalb hat Böcklin niemalsAnstand genommen, Petro-
leum zu seinen F irnisfarben zu verwenden, und es mag
in Verbindung mit dem Harzbalsam auch das widrige
Reissen der Firnisfarben unmöglich gemacht haben,
weil die Farben durch diese Beigaben eben elastisch
bleiben und sich den Einflüssen von Wärme oder
Feuchtigkeit mehr oder weniger anschmiegen.
Gehen wir nunmehr zur Technik der letzten
Periode, nämlich der Tempera des Theophilus
über, so kann gesagt werden, und dies gilt für
Tempera im allgemeinen dass Schäden an solchen
Malereien, soferne sie auf das Bindemittel zurückzu-
führen sind, sich stets sehr bald zeigen, denn der
Trockenprozess der Tempera ist ungleich schneller
beendigt als bei jedem anderen öligen Bindemittel.
Die Volumveränderung bleibt für die Folge bestehen,
eine Gefahr irgendwelcher Art, wie das Nachdunkeln
ist ziemlich ausgeschlossen, und nur wenn der Unter-
grund erhebliche Veränderungen erleidet, wäre die
Farbschicht nicht imstande, diesen zu folgen und
würde brüchig werden. Temperabilder auf Leinwand
diese dehnt sich bei Feuchtigkeitsaufnahme er-
heblich aus und zieht sich beim Trockenwerden
wieder zusammen sind dem Springen deshalb
leichter ausgesetzt als Temperabilder auf Tafeln.
Aber auch das Holz zieht sich bei Trockenheit zu-
Bekanntlich ist das ganze System der Ludwig sehen Pe-
troleurnmalerei auf der Verwendung von ähnlichen Mischungen
von Bernsteinürnis, Oel, Petroleum und Terpentin aufgebaut.
Vergl. dessen „Technik der Oelmalerei".