158 XIV. Erhaltung der Bilder. Schlussbemerkungen.
der Astsprung sichtbar ist. Aber von einer Ueber-
malung des lnterieurs mit den Kneipenden „mit einer
völlig fremden Farbe" zu reden, ist auch nicht der
geringste Anlass. Wie dieses köstliche Bild jetzt da-
steht, ist jeder Strich von Böcklins Hand, und wenn
auch, Wie es heisst, dieses Bild „in Fachkreisen schon
lange gewissermassen aufgegeben ist", so glauben wir
dennoch, dass Generationen sich, wie es jetzt ist,
werden daran erfreuen können.
Der gerügte Firnisüberstrich, welcher "wie
Schwarte" an der linken Baumgruppe von „Tod-
und Herbst" hängen soll, war nichts Weiter als eine
Trübung des F irnisses infolge der Niederschläge, wie
solche in den ungeheizten Räumen der Galerie mehr-
fach zu bemerken sind. Ein Schaden ist für das Bild
nicht entstanden.
Aus all dem ist zu folgern, dass die Befürch-
tungen übertrieben sind, und dass wir glück-
licherweise doch nicht „v0r der Tatsache stehen,
dass viele Bilder Böcklins reparaturbedürftig sind".
Auf diesen Umstand muss mit allem Nachdruck hin-
gewiesen werden; denn wir haben gesehen, dass der-
artige Alarmnachrichten die öffentliche Meinung über
den Stand der Bilderschätze sehr beeinflussen können.
Selbst in der bayerischen Kammer der Abgeordneten
ist von dem Verfalle der Bilder Böcklins ausführlich
die Rede gewesen!
Mit Ausnahme der dunklen „Villa. am Meer",
von „Trit0n und Nereide", das, in Temperatechnik
auf Oelgrund gemalt (s. oben S. 108), wie mit kleinen
ritzartigen Sprüngen bedeckt erscheint und der nldealen