Farbenliste der Züricher Zeit. 151
Grün: Ausser den Mischungen aus Blau und Gelb.
brauchte er böhmische und Veroneser grüne Erde. Chrom-
oxydgrün. Auch Grünspan (Schweinfurter Grün), Diese
Farbe bewahrte er sorgsam und wandte sie sehr behutsam
an. Er brauchte sie ausschliesslich unvermischt und legte
sorglich Firnis drunter und drüber, damit sie den anderen
Farben nicht schade.
Blau: Kobalt. Echtes Ultramarin (Lapis lazuli). Diese
Farbe behandelte er besonders vorsichtig. Preussischblau.
Ein sehr schönes Blaugrünoxyd. Ob er noch andere blaue
Farben in Anwendung brachte, vermag Albert Welti nicht
mehr mit Bestimmtheit anzugeben.
Braun: Er besass ein sehr schönes Kasseler Braun in
Körnern und ermahnte Albert Welti, es mit Vorsicht zu
benützen. Gebrannte grüne Erde. Gebrannter Ocker. Ge-
brannte T erra di Siena.
Schw a r z; Er bevorzugte Korl-zschwarz, ein sehr feines
Grauschwarz, Rabenschwarzt"), zuweilen Elfenbeinschwarz;
gegenüber Albert Welti, der es ihm sehr gründlich reiben
musste, behauptete Böcklin, es werde umso schöner, je
länger man es reibe. Später verwarf er das Elfenbein-
schwarz, weil es eine zu fettige tiefe Nuance gibt, und be-
vorzugte Lampenschwarz."
Eine Zusammenstellung von Böcklins Palette,
vielleicht aus dem letzten Jahrzehnt, dessen genauere
Provenienz nicht angegeben ist, findet sich noch in
L. H. Fischers Technik der Oelmalerei "(Wien 1898)
S. 88 abgedruckt. Danach gebrauchte Böcklin:
„Zur ersten Untermalung: Bleiweiss. Terra majolica,
Neapelgelb, Lichter Ocker, gebrannter Ocker, gebrannte
Umbra, gebrannte und ungebrannte grüne Erde, Eisennoxyd,
Graphit, Korkschwarz.
Soll wohl heissen Rebenschwarz, ein Schwarz von bläu-
licher Nuance, das aus dem Holz der Weinreben oder Tresterab-
fällen gebrannt wird.