150 XIII. Technische Einzelheiten. Böcklins Palette.
sind a1 fresco unhaltbar. Auch Zinnober enthält Schwefel
und ist darum zerstörbaxxw")
Auch während der Arbeit sammelte Böcklin fort-
gesetzt Erfahrungen über die Farben und ihre Wir-
kung in Mischung mit einander und mit Kalk (Schick,
S. 249) und befragte Chemiker über bestimmte Einzel-
heiten (S. 378).
Was Böcklins Palette während der Florentiner
Zeit betrifft, so" fehlen uns genauere Nachrichten, wohl
aber besitzen wir ein Verzeichnis der von ihm ge-
brauchten Farben aus der Züricher Periode, in
welcher er sie teils als Temperafarben, teils als Firnis-
farben verwendete. Nach Weltis Angaben (Frey,
Seite '76) bediente er sich durchschnittlich folgender
Farben:
"Weiss: Bleiweiss, d. h. Kremser Weiss. Zinkweiss
zuweilen, wo chemische Rücksichten das Bleiweiss verboten.
Gelb; Gelber Ocker. Chromgelb, das Böcklin gegen alle
Verdächtigungen in Schutz nahm. Neapelgelb. Indisch
Gelb. Helles und dunkles Kadmium.
Rot: Vor allem die Eisenoxyde. Dann auch Zinnober,
den er niemals mit Weiss zusammenbrachte. Echter Krapp-
lack. Gebrannte Terra di Siena. Ferner verwendet er
Terra di Pozzuoli, die bei der Bindung stark dunkelt und
beim Trocknen ebenso stark aufhellt. Auch Mennig brauchte
er, aber nicht häufig, da er dem Zinnober ähnlich ist, nur
etwas gelber. Ob er Chromrot anwandte, ist nach der
Meinung Albert Weltis nicht mit Sicherheit anzunehmen.
Dagegen liebte er gebrannten lichten Ocker, wovon er
einen Vorrat feiner Qualität sorgfältig aufbewahrte.
4') Es kann nicht unsere Aufgabe sein, auf
richtigkeiten in den oben angeführten Farbenlisten
zuweisen, oder sie hier richtigzustellen.
Un-
hin-
einzelne
Böcklins