Farben
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Freskomalerei.
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und sinken zu Boden), oder Steinocker ebenso behandelt,
geben ziemlich durchsichtige gelbe Farben.
Ungebrannte Terra di Siena wird mit der Zeit trüb und
schwer wie Umbra."
Bei Schick finden wir mehrfach ähnliche Stellen,
aus denen ersehen werden kann, dass Böcklin sich
schon frühzeitig mit der Materialienkenntnis intensiv
beschäftigte. Am deutlichsten geht das hervor, als
er daranging, sich seine Freskofarben in Basel
zusammenzustellen. Dabei macht Schick, (Seite 148)
folgende Eintragung vom 25. August 1868:
„Material zum Fresko-Malen.
Weiss: Blanc de Troyes. (Böcklin meint jedoch, er
wolle das Weiss im Bilde mit reinem Kalk malen, das sei
auch kreideweiss und binde stärker.)
Gelb: Lichter Ocker, Chinesischer Ocker (noch feiner
und reiner als der vorige). Cadmium hell.
Goldocker (vielleicht etwas zweifelhafte Farbe), Neapel-
gelb? Terra di Siena (gebrannt). Die ungebrannte weniger
zu empfehlen, auch selbst für Oelfarbe nicht, da sie anfangs
leuchtend aussieht, bald aber ihre Brillanz verliert. Chrom-
gelb ist nicht haltbar, wohl aber Chromrot und Chrom-
grün (hell).
Grün: Grüne Erde (hell und dunkel). Gebrannte grüne
Erde (hell und dunkel). Kobaltgrün.
Schwarz: Mineralschwarz und Rebenschwarz.
Braun: Kasseler Erde, Umbra.
Rot: Englisch Rot, Morellensalz,
Blau: Smalte (möglichst fein gerieben, wie Mehl).
Kobalt, Ultramarinasche schon sehr teuer, noch mehr der
echte Ultramarin (römischer), von dem das Loth etwa
29 Gulden kostet. Der nachgemachte Ultramarin hält nicht
wegen der Beimischung von Schwefel, der durch den Kalk
zerstört wird. Auch Berliner Blau und seine Nebenarten