1.42
XIII.
Technische Einzelheiten.
Böcklins Palette.
auf Kosten der Verwechslung gleichnamiger Pig-
mente zu setzen, wie z. B. bei dem von Pettenkofer
und anderen Chemikern auch unter allen Umständen
empfohlenen Chromgrün, das beim Aufschlämmen des
rohen Farbstoffes in Wasser sedimentierte. Damit
ist wohl Chromgrünoxyd zum Unterschied von der
Mischfarbe gleichen Namens, die auch mit grünem
Zinnober bezeichnet wurde, gemeint gewesen. Die
Angaben über Farbstoffe bei Schick sind stets im
Hinblick auf die damals üblichen, im Handel vor-
kommenden Bezeichnungen zu beurteilen.
Auch Ansichten, z. B. über die Gefährlichkeit
der Mischung von Kremserweiss mit Zinnober oder
Ultramarin müssen stets vom Standpunkte der damals
geltenden Ansichten betrachtet werden. Für uns von
Wert ist es dabei zu sehen, wie vorsichtig und genau
Böcklin in diesen Dingen war; denn es ist immer-
hin für einen Maler der 60er Jahre viel, dass er
überhaupt über chemische Zusammensetzung der
Farben Bescheid wusste. (In manchen Einzelnheiten
Weichen Schicks Angaben von der heute geltenden
Erfahrung ab.)
Durch seine fortgesetzten Versuche mit Farb-
stoffen und Pigmenten hatte auch die Palette Böck-
lins manche Variation durchgemacht. Ueber die von
ihm zur römischen Zeit der 60er Jahre ver-
wendeten Farbstoffe und über die Stellungnahme zu
einzelnen derselben gibt am besten die Einschreibung
bei Schick Kunde, die hier folgt (Schick S. 98):
H18. August 18f16. Böcklin hatte sich Krapp gerieben,
der eine wundervolle Tiefe hatte (Geschenk eines römischen