Volltext: Böcklins Technik

Auswahl 
der Farben. 145 
steift ist, sodass sie sich nicht werfen kann, immer besser 
als Leinwand. Die gut erhaltenen Malereien der Alten 
sind grösstenteils auf Holz gemalt. Die Leinwand eignet 
sich für Kreidegrundierung bei weitem nicht so gut, da 
man diese zu dick auftragen muss, bis man einen schönen 
glatten Grund hat. Das erklärt sich durch die Fäden des 
Gewebes. Auf Leinwand springen eben deshalb die Farben 
viel leichter ab als auf Holz, zudem lässt sich auf dieses 
viel leichter und besser malen; die Farben kommen da schon 
in dünnem Auftrag zu besserer Leuchtkraft."  
Die allergrösste Sorgfalt legte Böcklin auf die 
Zubereitung seiner Farben, die ihm gar nicht 
fein genug geschlämmt und gerieben sein konnten, 
denn er wusste aus Erfahrung, dass die Farben um 
so mehr leuchteten, d. h. ihren Farbencharakter inten- 
siver zur Geltung brachten, je feiner sie zerteilt 
waren. Bei der von ihrn bevorzugten Lasurtechnik musste 
es oberstes Prinzip sein, dünn zu malen, ja er erklärte 
„Dickmalen wäre überhaupt etwas Rohes, wodurch 
stets alle Form und milde Erscheinung zerstört würde" 
(Schick S. 42). Die Sorgfalt in technischen Dingen 
führte Böcklin naturgemäss schon frühzeitig zur be- 
sonderen Auswahl für seine Palettle. Bei Schick 
finden wir wiederholt Gutachten über Dauerhaftig- 
keit der Pigmente, die auf regen Verkehr mit Che- 
mikern, die Böcklin in zweifelhaften Fragen um Rat 
anging, hinweisen. In Münchexrwar der nachher be- 
rühmt gewordene Max von Pettenkofer mit Böcklin 
in Verkehr. Böcklin versäumte es aber auch nicht 
sich selbst über die Richtigkeit der ihm als haltbar, 
empfohlenen Farben zu vergewissern, ohne freilich 
tiefergegründete chemikalische Kenntnisse zu besitzen. 
Differenzen, wie solche Schick (S. 99) erwähnt, sind 
Berger, Böcklins Technik. lO
	        
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