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X11.
Letzte
Periode.
Florenz
und
Domenico.
San
Oel zur Verwendung kam.
entstand also wohl erst beim
Die richtige Emulsion
Anreiben der Farben.
Damit malte Böcklin bis beiläufig 1897; dann kam
eine andere Emulsion zur Verwendung, bestehend aus
arabischem Gummi und Kopaivabalsam, die
aber diesmal, um die Teile richtig zu bemessen, durch
den Apotheker hergestellt wurde. Hierbei sei betont,
dass auch damit die Bilder niemals fertig gemalt wur-
den, sondern dass der Meister zur Beendigung stets
Firnisfarben nahm. Mit dieser Emulsion hat der Meister
bis zu seinem Tode gemalt.
Ob Böcklin in diesem letzten Rezepte des Rätsels
endgültige Lösung gefunden hat, ist nach einer Be-
merkung am Schlusse der mir zugesandten Nachricht
von Carlo Böcklin fraglich, denn eine allen Bedürf-
nissen entsprechende Tempera zu finden, scheint ihm
nicht geglückt zu sein. Soviel ist aber sicher: aut
dem einmal betretenen und von ihm als richtig erkannten
Wege ist er vorgeschritten und hat, allerSchwierigkeiten
ungeachtet, sein möglichstes getan, durch künstle-
rische Taten seinen Worten Recht zu verschaffenfk)
Es bleibt uns hier noch übrig, einzelne von Böcklins
Werken anzuführen, die in der letzten Periode seines Schaifens
in der geschilderten Art gemalt wurden. In Florenz l893l95
sind entstanden: Verz. Nr. 387. „Melpomene" erste Version,
Tempera, Holz; 388. „Francesco da Rimini", Gummitempera,
Leinwand; 390. „Venus genetrix", Tryptichon, Tempera, Holz.
In Fiesole 1895 ausser den Wandmalereien in der Loggia und
3 Supraporten in Tempera (auf Leinwand und Papier): 398. „Land-
Schaft mit jagdzug der Diana", Ternpera, Holz; 399. „Der Krieg";
401, "Pan und Dryaden", Tempera, Leinwand; 403. "Melpomene",
Tempera", Holz; 404. "Kapelle"; 405. "Orlando furiose"; 406. „Der
heil. Petrus"; 407. „Die Pest". Die letzteren Bilder sind unvol-
lendet geblieben.