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Zeit.
Züricher
zurück, als die ruhigere Zeit zum Wieder-Experimen-
tieren es ermöglichte. Zweifellos hat ihn das Ver-
langen getrieben, seine Farben so leuchtend wirken
zu lassen, wie die Bilder der älteren Niederländer
Roger van der Weyden, Dirk Bouts und der früheren
Kölner Meister es zeigen. Stunden verbrachte er in
den Galerien vor diesen Werken und er konnte, immer
wieder von den Details und deren Schönheiten in
Entzücken versetzt, sich kaum davon trennen. Sein
langjähriger Freund und Mentor in kunsthistorischen
Dingen, der mit der Literatur der ältesten Quellen
für Maltechnik vertraute Dr. Adolf Bayersdorfer
mag ihn schon in Florenz auf die Schriften des
Theophilus Presby ter aufmerksam gemacht haben.
Diese waren in Fachkreisen wohl längst bekanntß)
aber durch die neue deutsche Ausgabe mit der Ueber-
setzung von 11g (Wien 1874, VII. Band der Quellen-
schriften für Kunst- und Kunsttechnik des Mittelalters
und der Renaissance) wurde die allgemeine Aufmerk-
samkeit wieder intensiver auf diese älteste Quelle
deutschen Ursprungs gelenkt. Vielleicht hat Böcklin
schon in Florenz in der Art einiges versucht, da „Der
Schatzhüter" als "Harztempera" -Male rei im grossen
Verzeichnis (Nr. 273) angeführt ist und darunter wird
vermutlich die Kirschharztempera zu verstehen sein.
m-Mhwas uns über Böcklins Kirschharztempera
Die Ausgabe von de Pläskalopier erschien 1843, eine eng-
lische von Hendrie 1847. Lessing machte schon 1774 in seiner
Schrift "Vom Alter der Oelmalerei aus den Theophiius Presbyter"
auf den Kodex der Wolfenbütteler Bibliothek aufmerksam. Nach
ihm
Raspe
(London