Technik
VOR
1887
und 1888. 119
"(Mai 1887). Sein neuestes Malmittel ist halb Bern-
steinfirnis, halb Kopalfirnisfk)
Schellack, Kolophonium, Kirschharz etc. sind Lacke
jetzt lebende Harze. Im Gegensatz dazu die fossilen
Harze: Bernstein und Kopal. Letztere sind die einzig
brauchbaren, fast unveränderlichen, in srhönen Stücken in
gekochtem_ Leinöl geschmolzen."
Bern-
Der Zeitpunkt, da Böcklin die Malerei mit Firnis-
farbe") aufgegeben hat , ist nicht genau fixiert.
Einer Nachricht bei Floerke zufolge mag es Mitte
1888 gewesen sein, da Böcklin sich der Kirschharz-
tempera zuwandte. "Jetzt (Mitte 1888) malt er mit
Kirschharz und Wasser nach einem von Lessing mit-
geteilten Rezept." Mit diesen wenigen Worten wird
von der in technischem Sinne weittragendsten Aende-
rung von Böcklins Malweise berichtet, die sich in
Zürich vollzog.
Aber so plötzlich und unvermittelt, als es viel-
leicht den Anschein hat, wiar die Wandlung nicht
eingetreten; er kehrte nur zu seinen vpremiers arnours"
V
Nach Frei, S. 81, bestand die
Bernsteinfirnis und ljz Teil Kopalfimis.
Mischung
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Y") Von den Gemälden der Züricher Zeit mögen als in Fir-
nisfarbe ausgeführt die folgenden erwähnt werden: Aus dem
Jahre 1885: „Altröm. Maifeier"; Wiederholungen von "Schweigen
des Waldes", "Toteninsel", "Heiliger Hain", „Ueberfall von See-
räubern", "Burgruine"; aus dem jahre 1886: "Herbstgedanken",
"Spiel der Najaden", "Meeresstille", „Sieh', es lacht die Au",
„Meeresidylle"; 1888: „Vita somnium breve", "Frühlingshymne",
"Heimkehr", "Lebensinsel"; 1890: "Armut und Sßrge", „ln der
Gartenlaube"; 1892: "Antonius predigt den Fischen" u. a_