Volltext: Böcklins Technik

Malerei 
mit 
"Firnisfarbe" 
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(engl. Kutschenlack), 1[4 Teil Venetianischen Terpentin 
und lji Teil Terpentin oder Petroleum; mitunter 
wurde auch von jedem lla Teil genommen oder die 
Mischung variiert, je nachdem die Farben schneller 
oder langsamer trocknen sollten. Mit dieser „Firnis- 
farbe" hätte Böcklin in Florenz von 1878-1886 ge- 
malt; unter den so gemalten Bildern seien erwähnt: 
"Gefilde der Seligen", die „Toteninsel" nebst 
den Wiederholungen, die „Ruine am Meer" nebst 
den Varianten. der „hei1ige Hain" (Basel), 
„Dichtung und Malerei", die "Prometheus- 
bildet", der "Abenteurer", die „Pieta", "Spiel 
der Wellen", "Faun, eine schlafende Nymphe 
belauschend", der "Einsiedler" u. a. 
Zwei weitere Momente mögen Böcklin überdies 
veranlasst haben, zur „Firnisfarbe" zu greifen: Zu- 
nächst die Erwägung, dass die hä rtesten Harze auch 
beste Gewähr für die Dauerhaftigkeit des „Ueberzuges" 
bieten; damit stimmte er auch mit dem ihm be- 
freundeten Maler Heinrich Ludwig in Rom überein, 
wonach Kopal und Bernstein als zwei fossile Harze 
den jetzt entstehenden vorzuziehen seien (Floerke, 
S. 165); und zweitens das Verlangen, sich in seiner 
Technik den Methoden der alten Meister zu nähern. 
Wir wissen aus Schick, dass Böcklin mit den alten 
Schriften des Arm enini u. a. längst vertraut war, und 
er hat, wie auch Ludwig, keinen Anstand genommen, 
sich des Firnisses zu bedienen, der nach Armeninis 
Veri Precetti (Ravenna 1587, Seite 128) aus einer 
Mischung von Olio d'abezzo und Olio di sasso bestand. 
Diesen Firnis hatten, der gleichen Quelle zufolge, die 
Berger. Böcklins Technik. 3
	        
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