Tempera
der Münchener Zeit. 105
besorgt wurde. Hier wird unter Nr. 215 die "Sappho"
(mit Lyra, von hinten gesehen) auf Leinwand als
jllemperabild", allerdings mit einem .9 bezeichnet,
dann Nr. 222 das "Porträt der Frau Clara
Bruckman n" (Leinwand, Tempera), die„Landschaft
mit maurischen Reitern" von 1873 (Leinwand,
Tempera), die „Römische Vigne (Nr. 232 „an-
scheinend Tempera"), „Pan, eine Nymphe auf
dem Rücken tragend" (Nr. 238), "Nonnen"
(Nr. 242, Tempera-Leinwand), endlich müssen wir
last not least hier noch das berühmteste
Bild der Münchener Zeit „Triton und Nereide"
(„Meeresidylle" bei Schack), anfügen, das nach des
Meisters eigenem Ausspruch mit Eitempera ge-
malt worden war (s. oben S. 4).
(Worin die damals wieder aufgetauchte Eitempera
bestand, ist wohl nicht zweifelhaft. Sie enthielt eigent-
lich nur das Gelbe des Hühnereies. Böcklin hatte sie
längst aus Cenninis Traktat kennen gelernt, er unter-
malte damit schon in Rom 1864 sein "erstes Oktober-
fest" (s: Schick, S. 104), in Basel wurde sie ihm bei
den Retuschen seiner Fresken unentbehrlich (Schick,
S. 169, s. oben S. 95). In München arbeiteten Len-
bach, Rud. Seitz, Fritz Aug. Kaulbach und andere
vielfach in dieser Art. Die vorher in Wasser "fein
geriebenen Farbenpulver wurden etwa mit der gleichen
Menge von Eigelb angemischt und mit den so be-
reiteten Farben auf einem geleimten, einsaugenden,
sogen. Kreidegrund gemalt. Zur Konservierung des
Eibindemittels goss man ein paar Tropfen Weinessig
in die Näpfchen. Als Bildträger wurde Holztafel oder