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Temperamalerei und
Firnisfarbe.
sikalischen Optik intensiveren Meinungsaustausch ge-
püogen haben mag. Auch Lenbach, dessen tech-
nische Ambitionen mit Böcklin insoferne verwandt
waren, als beide, jeder in seiner Art, die Wieder-
erlangung der "alten Meister-Technik" anstrebten, ge-
hörte zu seinem näheren Umgang.
Aus der Liste seiner damals entstandenen Werke
können wir entnehmen, dass er der Leinwand als
Grund für Gemälde noch den Vorzug gab. Jedenfalls
War auch die Technik anfänglich der von ihm ge-
pfiegten Oelmalerei der Baseler Zeit gleich („Wiesen-
quelle" nach Schicks Aufzeichnungen, s. oben S. 47).
Es mögen in dieser Weise einige damals entstandene
Bilder, „Heiliger Hain" (bei Schack), der „Kentauren-
kampf" der Baseler Galerie, sein Selbstporträt mit
dem fiedelnden Tod (Nationalgalerie), "Ceres und
Bacchus" (im Speisesaal bei Kustermann) u. a. gemalt
sein. Auf Goldgrund hatte er zwei Wandschirme
(„Idyll" und "Malerei", jetzt teilweise im Baseler
Museum) ausgeführt.
Gleichzeitig hat aber Böcklin in seinen Tempera-
versuchen nicht nachgelassen, ja, es scheint, dass er
jetzt der schon früher (in Rom) geübten Technik
grössere Vorteile abgerungen hatte, und die Ternpera
nicht allein zur Untermalung, sondern zur völligen Aus-
führung einiger Werke gebrauchte] Bezeugt wird
dieser Umstand durch Floerke, der von Einführung
der Eitempera in München durch den Meister im
Jahre 1874 berichtet (S. 164) und durch die Bemer-
kungen im Böcklin-Verzeichnis, dessen Redaktion von
Freunden und dem Künstler nahestehenden Personen