Volltext: Böcklins Technik

90 IX. Die Baseler Fresken und die pompejanische Wandmalerei. 
 
(S. 197); in einem Gespräch mit einem Physiker lässt 
sich Böcklin den chemischen Prozess bei der Bildung 
des Kalkhäutchens und die dabei [angeblich] ent- 
stehende „grössere Glätte und den Glanz des ver- 
wandelten Kalks" erklären (S. 207). 
Allerdings hatte Böcklin das Wesentliche des 
antiken Bewurfes zum Unterschied vom Bewurfe der 
Renaissance richtig erkannt, der darin besteht, dass 
bei dem ersteren die Oberfläche nicht bloss sehr hart 
ist, sondern auch nach Vitruv glänzend und glatt 
sein sollte. Da die ihm von Fachmännern ge- 
gebenen Aufschlüsse sich widersprachen (S. 225), hielt 
sich Böcklin nur an Vitruvs Vorschriften. Schick 
berichtet (S. 218): 
"Heute das Fresko I im Museumü) begonnen. 2-3 Kalk- 
schichten mit Sand von 3[4Zoll, ljz Zoll und 3 Linien, darauf 
eine Schicht von 2 Linien aus Kalk mit weissem Marmor- 
pulver und diese mit Schläghölzern geschlagen, dann 
mit dem Brettchen glatt verrieben." 
Die Erfahrungen an den Sarasinschen Fresken 
benützend, gingijetzt Böcklin ans Arbeiten und malte 
von oben nach unten stückweise, sozusagen alla Prima 
die Gruppen der wolkenschiebenden Putten, dann die 
Hauptiigur und die Tritonen, ohne jede Farben- 
skizze nach dem Karton in wenigen Wochen (vom 
23. November bis 31. Dezember).  
4') Die drei für das Treppenhaus gemalten Bilder sind: 
l. "Magma mater" (Magna parens bei Schick), eine hoheitsvolle 
Frauengestalt, auf riesenhafterMuschel, von Wasserkentauren ge- 
tragen. 2. „P'l0ra.", welche den grünen Teppich über die Flur 
breitet. 3. "Apollo mit dem Viergespann". Ausserdem drei 
Medaillons (nMedusaß, "Kritikus" und vDummling"). 
	        
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