dritte Freskobild, den David (eine lebensgrosse
Figur vor einer Nische, zu seinen Füssen eine Engels-
figur); aber nach dem dritten Tage schienen nur noch
die mit Kalk gemischten Farben zu binden, während
die dunklen Schatten des Gewandes, das Schwarz der
Harfe und das violette Eisenoxyd am fünften Tage,
ohne gebunden zu haben, sich mit dem Finger ab-
reiben liessen.
Bei dieser Methode musste naturgemäss ein Miss-
erfolg eintreten, so dass Böcklin sich veranlasst sah,
dieses Bild gründlich zu übergehen. Einer späteren
Eintragung Schicks zufolge, geschah dies "mit Oel-
farbe (l) und Terpentin, was einschlug und so der
Textur des Fresko fast gleichkam" (Schick a. a.
Für die Ausführung der Museums-Fresken
plante Böcklin ein anderes Verfahren. Hier wollte er
ganz genau nach den Vorschriften Vitruvs vorgehen
und die Technik der Griechen, die in den Malereien
zu Pompeji und Herkulanum traditionelle Uebung ge-
funden hatte, wieder erringen. In den Gesprächen mit
Schick und Burckhardt ist immer wieder von den
pompejanischen Malereien die Rede; sie untersuchten
Proben antiker Fresken, die Schick aus Italien mit-
gebracht, um die Zusammensetzung des Grundes
kennen zu lernen (S. 179), und, obwohl Böcklin keine
grosse Achtung vor Wiegmanns Buch über die
Malerei der Alten und ihre Technik hatte, schien er
dennoch dessen Ansicht beizustimmen, dass der Bewurf
ein längeres Malen a1 fresko gestattet, wenn man
ihn nur möglichst dick aufgetragen hat.
Abermals werden Vitruvs Angaben verglichen