Isolierte
Rundpl astik
des Verhältnisses, das, so simultan nur in unserer
Vorstellung, zwischen dem menschlichen Subjekt
und dem beharrlichen Raumgebilde ringsum existiert.
Es erfüllt so die Forderung Hildebrands, der Platz
müsse „als ein Ding vorgestellt werden, was seine
künstlerische Existenzberechtigung nur in Bezug auf
den Beschauer hat und von diesem (hier allerdings
noch ganz abstrakten) Gesichtspunkt aus behandelt
werden muss". Das Mal weist dem menschlichen
Subjekt auf dem Platze den entscheidenden Punkt
an, den idealen Standpunkt, def die Auffassung des
Ganzen als Raumgebilde vermittelt.
Dies ist also der architektonische Stand-
punkt. Ihm entspricht auch durch die allseitige Be-
ziehungsmöglichkeit ein andres vielleicht noch primi-
tiveres Symbol: die aufgerichtetc Stange mit dem
runden Topf darauf. Es erinnert durch die Ana-
logie dieser bekrönenden Form schon zwingender
an den menschlichen Kopf, giebt indess den Körper
darunter sozusagen nur in abstracto, doch aber das
Wichtigste davon, das hier entscheidet, die Mittel-
axe, das Höhenlot als Dominante. Und diese wird,
wenn sie nur in richtigem Verhältnis zu der Um-
gebung auftritt, hier auch zur Dominante des Platzes.
Die gleichartige Rundung des Topfes erhöht die Be-
deutung des Korrelats nach allen Seiten ringsum, da
poetische Phantasie willig ergänzend zu Hilfe kommt.
Sowie wir statt dieses neutral gerundeten Topfes
eineGesichtsurne auf die Stange setzen, oder auf
den Bauch des vorhandenen Gefässes ein Augen-
paar malen, so wird die Analogie mit dem mensch-