als Raumgebilde
Der Platz
„cin an sich Existierendes" auf, d. h. als etwas, das
sich nicht allein als Gesehenes, sondern auch Für
andre Sinne noch als ausser uns Vorhandenes bc-
währen kann, indem wir mit unsern Füssen darauf
stehen, mit unsern Beinen darüber hin schreiten, das
Gerassel der Wagen darauf hören usw. Die Be-
ziehung des menschlichen Subjekts zu diesem
Raumgebilde wird nur dann eine vollständige sein,
wenn es den Standpunkt einnimmt, den ihm die
centrale Symmetrie, wo sie vorhanden ist, oder der
Schnittpunkt der Koordinatenaxen anweist, d. h. wenn
es sich selbst in den Mittelpunkt versetzt, ob nun
allein in der Vorstellung oder in Wirklichkeit. 1) Im
letztern Falle zeigt sich aber wiederum der Unter-
schied der "organischen Symmetrie", die der Be-
schauer mitbringt mitsamt dem Vorn und Hinten
seines eigenen organischen Leibes. Durch Drehung
um die Vertikalaxe muss er das Hindernis seiner
Organisation mit ausgemachter Vorderseite aufheben,
um wenigstens nach einander alle Seiten des Platzes
ringsum zu erschauen. Das heisst, damit wird die
simultane Anschauung aufgehoben und die successive
tritt an die Stelle. Diese herrscht auch überall sonst,
wohin immer das menschliche Subjekt in seiner
Ortsbewegung sich begebe. Immer wird dann ausser-
dem nur ein Teil des ganzen Raumgebildes von
ihm erfasst, und erst die Vorstellung vollzieht die
I) Vgl. Gottfried Semper, Der Stil, Prolegomena, bei Be-
sprechung der Symmetrie und "Eurhythmie" (nach seiner Definition,
auf deren Zulässigkeit es hier nicht ankommt).
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