Volltext: Plastik, Malerei und Reliefkunst in ihrem gegenseitigen Verhältnis (Bd. 3)

Platz 
und 
Denkmal 
seine Phantasie ausleben darf",  um so mehr Ver- 
anlassung, sollten wir meinen, ihm hier vollends zur 
Klarheit über die verschiedenen Möglichkeiten der 
Lösung zu verhelfen. In der Mitte eines Platzes 
sollte jedoch nach Hildebrands Meinung die Statue 
überhaupt nie stehen, und zwar weil alle Richtungen 
gleichwertig sind, weil es kein vorn und hinten 
giebt (S. 100). "Der Beschauer kreist um das Stand- 
bild herum," heisst es, also ganz ähnlich wie der 
Bildner selbst beim Modellieren in Thon,  „und 
hat vier Ansichten zu schlucken, was nur bei sehr 
wenigen Statuen ein Vorteil ist und immer nur bei 
nackten Figuren ein Genuss sein kann." 
"Was ist aber schuld an diesem Aberglauben 
von der Mitte eines Platzes P" eifert er. "Wiederum 
die unentwickelte Vorstellung, welche sich einen 
Platz gleichsam als organisches Gebilde denkt 
und damit das Gefühl von organischer Sym- 
metrie Verbindet. Sie fasst ihn als ein an sich 
Existierendes auf, anstatt ihn sich als gesehen 
vorzustellen, als ein Ding, was seine künstlerische 
Existenzberechtigung nur in Bezug auf den Bc- 
schauer hat und von diesem Gesichtspunkte aus 
behandelt werden muss." 
Aber, ohne Zweifel ist doch der Platz zunächst 
etwas an sich Existierendes, d. h. ein Bestandteil 
unserer Wirklichkeit, der wir ja nicht ausschliesslich 
"als Augengeschöpfe, sondern mit allen unsern 
Sinnen" gegenüberstehen. Und es bleibt somit die 
Frage offen, von wo aus die künstlerische Behand- 
lung einzusetzen vermag. 
Schmarscxv, Plastik, Malerei u. Relieflaunst. 6
	        
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