Volltext: Plastik, Malerei und Reliefkunst in ihrem gegenseitigen Verhältnis (Bd. 3)

Thonbildncrei 
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mals und im Schultergelenk wieder relativ dreh- 
baren, Armen besitzen. Als Ergänzung zu dieser 
schon ziemlich vielseitigen Behandlung durch den 
selbst ruhig an seinem Standort oder auf seinem 
Sitz gar verharrenden Bildner tritt dann, besonders 
bei grösseren Körpergebilden, die Ortsbewegung um 
die Vertikalaxe des entstehenden Werkes hinzu; 
damit aber vollzieht sich sofort der Übergang zu 
den Bedingungen der Tektonik und weiter der 
Architektur, wo die Ortsbewegung des Subjekts die 
Hauptrolle spielt und das Raumgebilde als Ganzes 
stets ausser ihm bleibt. 
Solange beim Modellieren in Thon oder Wachs 
die leibliche Berührung mit unsern Tastorganen 
dauert, ist auch der Vollzug der ästhetischen Grund- 
tatsache, die Selbstvcrsetzung in das Gebild ein 
selbstverständlicher, wenn auch noch so unbewusster 
Vorgang, und eben darin liegt ja der Antrieb zum 
künstlerischen Schaffen selber, die Erklärung, Wes- 
halb zur konkreten Darstellung eines Abbilds über- 
gegangen wird. 
Deshalb wird diesen frischweg modellierten, mehr 
oder minder improvisierten und aus Weiterbildung 
mimischen -Gebarens erwachsenen Thonliguren vor 
allen Dingen eine Eigenschaft gesichert sein, die 
ausser der konstitutiven Grundlage menschlicher 
Konfiguration wol als wichtigste zur Anerkennung 
des Gebilds als Menschengestalt gelten darf: das ist 
das Motiv. Die durchgehende Bewegung einer 
wolbekannten Tätigkeit zu irgend einem Zweck, 
oder die ausdrucksvolle Haltung in verständlicher 
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