Plastik
Malerei und
so dargestellten Bewegungsvorstellungen geben als-
dann wieder einen Gesichtseindruck ab und sollen
in diesem Gesichtseindruck als Fernbild ihre
Einheitsform gewinnen."
Wir überlassen es billig der Psychologie zu
entscheiden, wie weit das geistige (oder psychische)
Material des Bildners sich als Bewegungsvorstellungen,
wie das des Malers als Gesichtsvorstellungen be-
stimmen, und, wie es hier geschieht, zur Unter-
scheidung beider Tätigkeiten beschränken lässt.
Das Schachtelsystem, in das man so gern wieder
verfällt, tut hier nichts zur Sache, wenn wir ohne
diese doch immer noch variablen Etiquetten auf den
Schubfächern auszukommen versuchen. Nur auf Eins
muss aufmerksam gemacht werden, dass wieder die
Beziehung zu den „niedern Sinnen" sorgfältig ver-
mieden wird, obgleich anfangs vom Abtasten des
Auges geredet worden.
Lassen wir auch das "Fernbild", das Weiterhin
noch einer genaueren Auseinandersetzung bedarf, zu-
nächst bei Seite, und betrachten den vollrunden
plastischen Körper erst einmal ganz isoliert.
Dann steht die Grundtatsache Wenigstens ausser
Zweifel, dass auch die Plastik in erster Linie für das
Sehorgan des Menschen arbeitet. Sie stellt für das
menschliche Subjekt ein sichtbares Gebilde hin. Der
Gesichtseindruck oder die Gesichtseindrücke, die wir
von dem Werk des Bildhauers empfangen, werden
also stets eine Hauptrolle spielen. Sie beanspruchen
in dem Wahrnehmungsakt jedenfalls das Recht der
Priorität. Das ist nicht anders, wie beim Gemälde,
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