und Plastik
Malerei
auch Hildebrand gelegentlich Das ist aber ein
einfacher Fall für den Maler. „Auf diese Weise
nimmt der Gegensatz, in dem der Gegenstand zu
seiner Umgebung steht, Teil an seiner Charakterisie-
rung;" aber auch umgekehrt, charakterisiert der Gegen-
stand durch seine Gegenwart die Umgebung mit.
Das heisst sie treten beide in einen Zusammenhang.
Und zwar giebt es, wie Hildebrand selber ausführt,
normale Wirkungsaccente, typische Situationen, die
sich in unsrer Vorstellung festsetzen, und zufällige,
exceptionelle, transitorische Zusammenhänge. „Der
Künstler bereichert, je nach seiner individuellen Be-
gabung unser Verhältnis zur Natur, indem er die
Daseinsform in Situationen bringt, die ihr neue Wir-
kungsaccente verleihen. je normaler und typischer
die Wirkungsaccente in einem Kunstwerk fallen,
desto objektivere Bedeutung besitzt es." Je transi-
torischer, exceptioneller die Erscheinungseinheit,
dürfen wir hinzufügen, desto subjektiver wird sie
uns vorkommen, auch wenn wir in der Malerei ihre
Berechtigung gar nicht beanstanden.
Nicht die isolierte Körperform also, aber auch
nicht die Raumform als solche ist der Vorwurf des
Malers, sondern wieder nur der Zusammenhang, der
innerhalb der dargestellten Gränzen henrscht. Im
Nebelschleier, in dem sich die scharfe Auseinander-
setzung der Abstände ausgleicht und die Form ver-
schwimmt, im schimmernden Duft der feuchten,
lichterfullten Atmosphäre wird auch ein klarer Archi-
tekturprospekt malerisch, also Darstellungsgegenstand
für den Maler. Dieser sucht eben den Zusammen-