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Plastik
Malerei und
Erscheinungsmittel alle Raumdimensionen als eine
gemeinschaftliche Anregung. Damit lässt sich aber
auch verstehen, wie die Einzelgegenstände durch die
Stellung und Anwendung an der Darstellung des Ge-
samtraumes arbeiten und je nach ihrer Verwertung
die Raumanregung des Ganzen verstärken, andrer-
seits durch die Verwendung an sich als Einzelgegen-
stände stärker zum Ausdruck kommen, weil sie eben
im Ganzen eine bestimmte räumliche Funktion haben,
eine bestimmte räumliche Rolle spielen" (36 f).
"Unsre Vorstellung erfasst nämlich den im Seh-
felde erscheinenden Raum, indem sie in der vollen
Ausdehnung jenes eine Bewegung nach der Tiefe
ausführt, nach der Tiefe strebt also auch beim
Bildraume des Gemäldes. „Wenn wir uns Einzel?
körper in diesen Raum gestellt denken, so bilden
sie sozusagen Widerstände gegen diese allgemeine
Tiefenbewegung, Flächenerscheinungen, die nicht
weichen. Durch die allgemeine Tiefenbewcgung er-
halten sie jedoch Volumen und, je nachdem diese
Flächenerscheinung bestimmt präcisierte Merkmale
besitzt, an denen die Tiefenbewegung hingleitet,
erhalten sie ein präcisiertes Volumen, d. h. plastische
Form."
"Auf diese Weise werden alle räumlichen Be-
Ziehungen und alle Formunterschiede von einem
Standpunkte aus, sozusagen von vorn nach hinten,
abgelesen. Die Gesamterscheinung leistet dieser ein-
heitlichen Tiefenbewegung, je nach ihren Teilen, nur
einen frühern oder spätern Flächenwiderstand. Die
erste und zweite Dimension steht als Flächenerschei-