Volltext: Plastik, Malerei und Reliefkunst in ihrem gegenseitigen Verhältnis (Bd. 3)

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Malerei und 
Plastik 
dar  Dies ist also die Erscheinungsform, welche 
vom Kunstwerk festgehalten werden muss (68, Anm.). 
Wenn wir demnach „ein einheitliches Bild für 
den dreidimensionalen Komplex allein im Fernbild 
besitzen"  so muss über den Charakter dieser 
einzig wertvollen Erscheinungsform genaueste Rechen- 
schaft willkommen sein. „Erst von einer be- 
stimmten Distanzschicht an sehen unsere 
Augen parallel und nehmen die Erscheinungsobjekte 
mit einem Blick als einheitliches Flächenbild oder 
Fernbild auf. Was in der Mitte unseres Sehfeldes 
liegt, wird am stärksten wahrgenommen, nach dem 
Rande zu verschwindet der Eindruck. Ebenso wird 
das, Was direkt vor der Distanzschicht, vor der 
eigentlichen Bühne ist, noch als Übergang mit wahr- 
genommen. Der eigentliche Raum aber, 
welcher erscheint, liegt hinter dieser 
Distanzschicht, fängt mit dieser erst 
eigentlich an"  
Das ist eine der physiologischen Optik ent- 
nommene Beschreibung des Bildes als das eigent- 
liche Feld der Malerei, nach unsern Begriffen wenig- 
stens nur dieses. Verfolgen wir also erst einmal 
diesen Weg und sehen, wohin er uns fuhrt, wie weit 
wir damit kommen. 
Betrachten wir von diesem Standpunkt aus zu- 
nächst die darstellende Tätigkeit des Malers, „so 
sind sein geistiges Material die Gesichtsvorstellungen 
(die aus dem ruhigen Schauen gewonnen werden); 
diese bringt er direkt auf der Fläche zum Ausdruck 
und gestaltet damit ein Ganzes im Sinne des Fern-
	        
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