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Schlussbetrachtung
selber. Auch sie rechnet überall mit der Rhythmik
menschlicher Bewegungen, wie mit dem eigenen
Körper des Subjektes, die allein den Mafsstab für
die Ausdehnung gewähren, während auf der andern
Seite die Aufrichtung der Raumform nach ihrem
Willen zur Sicherung ihres Bestandes der Verkör-
perung in dauerhaftem Material bedarf, je mehr ihr
darum zu tun ist, die Grundlagen des Menschen-
daseins, die sie darstellt, gegen den ewigen Wechsel
des Zeitlichen zu behaupten.
So stehen schon lnnenwelt und Aussenwelt in
ihren elementarsten Voraussetzungen vor uns da,
um im nächsten Paar der Künste, Mimik und Plastik,
die unmittelbarste Verbindung mit dem Menschen,
wie er leibt und lebt, zu bewähren. Ist doch die
Eine nur seine Darstellung für die successive, die
Andre seine Darstellung für die simultane Anschau-
ungsform, wenn auch wieder Beide der Ergänzung
durch den zweiten Faktor bedürfen 1).
Im letzten Paare, Poesie auf Seite der zeitlichen,
Malerei auf Seite der räumlichen Vorstellung, nimmt
das Schaffen des Menschen es mit dem Zusammen-
hang der Dinge auf, der sichtbaren Aussenwelt hier,
der hörbaren lnnenwelt dort in erster Linie, die sich
wieder gegenseitig ergänzen und durchdringen. In
der Darstellung der Kausalität, nach der unser Er-
klärungsbedürfnis Verlangt, erreichen sie den. Gipfel
der geistigen Auseinandersetzung mit der Welt. Mit
dieser Vermittlung eines Vorstellungsinhaltes, eines
Vgl.
ferner Heft I,