Volltext: Plastik, Malerei und Reliefkunst in ihrem gegenseitigen Verhältnis (Bd. 3)

der Kunst 
Das Reich 
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und die Ursäehlichkeit gilt als dritter Faktor in der 
Welt sogut wie in uns. 
Darnach gliedert sich schon das Reich der 
Künste von den beiden Polen her, nach räumlicher 
und Zeitlicher Anschauung und stuft sich ab unter 
dem Gipfel des Geistigen, wo Bewegung und Be- 
harrung einander am innigsten durchdringen, WO im 
Vorwärts oder Rückwärts die Frage nach Ursache 
und Wirkung oder nach Grund und Folge gestellt 
wird, das heisst, wo das Princip der Kausalität in 
mannichfaltigsten Beziehungen waltet, gleichwie im 
Menschenleben selber. 
in 
der 
Wo die Bewegung, die zeitliche, in abstraktester 
Form fast allein regiert, da suchen wir nur Analo- 
gieen unsrer Innenwelt. Dort liegt am einen Ende 
dieser Reihe das Reich der Töne und ihre Kunst, 
die Musik. Sie scheinen wol Manchem nur wie eine 
Färbung  eine Stimmung des leeren Zeitverlaufes 
selber  aber bald wie eine Sprache innerer Er- 
regungen, die wenn nicht unmittelbar wie der eigene 
Laut, doch bald geläufig und vertraut durch diesen 
Mittler, zur Ausdrucksform unsrer Gemütsbewegungen 
wird. Das Gemeinsame zwischen Laut und Ton, 
zwischen Vokal- und lnstrumentalmusik liegt aber 
völlig in der Sphäre rhythmisierter Bewegung unsres 
eigenen Organismus, bis in Atemzug und Herzschlag 
hinein, der Systole und Diastole unsres Lebens, 
wie sie Goethe genannt hat. 
Gegenüber am andern Ende der Reihe, wo die 
Beharrung im Raume feste Form für sich gewinnen 
will, da suchen wir die Baukunst, die Raumgestalterin
	        
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