Volltext: Plastik, Malerei und Reliefkunst in ihrem gegenseitigen Verhältnis (Bd. 3)

Statuen in bestimmender Situation 
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Nische nicht recht vertragen, wirkt aber grade so, 
wie an zufälliger Stelle sich ergebend, auch desto 
transitorischer in ihrer Handlung, und da sie Beide, 
der Meister wie der Jünger, nur für einander da sind, als 
Erscheinung eines innernzusammenhanges, der höch- 
stens malerisch seinen Ausdruck hätte finden könnenf) 
"Figuren mit einem architektonischen Hinter- 
grund," lesen wir auch bei Hildebrand gelegentlich 
des Grabmals von Canova, dessen vollplastische 
Austührung er mit Recht tadelt, "das ist im Grunde 
eine Bildvorstellung. Sie kann als ein Ganzes nur 
als Relief dargestellt werden"  Vollkommen ein- 
verstanden; nur ziehen wir auch umgekehrt die 
Folgerung: Rundplastik in einer bestimmten Situation, 
die einen weiteren Zusammenhang um sie anspinnt, 
Figuren; die nur als Teil einer Gesamtheit aufgefasst 
werden können, in der sie erscheinen, sind nicht 
mehr als selbständige Schöpfung der Plastik allein 
anzuerkennen, sondern fallen zugleich unter das 
Problem der Malerei oder der Reliefkunst. 
Der feste und entfernte Standpunkt, den der 
Beschauer einnimmt, drängt seine Vorstellung zum 
Vollzug der Tiefe, und wenn der Blick in der Mitte, 
an Stelle des Augenpunktes, gleichsam einbohrt, so 
ergreift die Tiefenbewegung die organischen Körper 
oder sonstigen Gegenstände ebenso wie den archi- 
tektonischen Hintergrund und die Scheidewand der 
vordersten Raumschicht mit. Sie wandelt den Ge- 
I) Vgl. Schmarsow, Donatello S. I7 ff. u. Festschrift zu Ehren 
kunsthistorischen Instituts zu Florenz, Leipzig X897 p. 36-53. 
des
	        
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