Volltext: Plastik, Malerei und Reliefkunst in ihrem gegenseitigen Verhältnis (Bd. 3)

Binnenhof 
Aussenbau 
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je nach ihrer Höhenlage die Gesetze walten lässt, 
die wir aufgewiesen (Vgl. z. B. Phigalia). 
Der Binnenhof eines Palastes, eines Klosters 
dagegen unterliegt andern Bedingungen, die seine 
Anlage schon hervorbringt. Bei annähernd quadrati- 
schem Grundriss ergiebt sich die Gleichberechtigung 
aller Seiten, wie die Bedeutung des Mittelpunktes, 
der als Standpunkt des idealen Subjektes sich auch 
praktisch geltend zu machen drängt. Erst beim 
Überwiegen einer Axe wird auch diese Richtung 
des Verkehres zum tonangebenden Faktor, dessen 
Wirkung wir soeben berührt haben, während die 
Eingangs- und die Ausgangsseite, die schmälern 
des Rechtecks, den ruhigen Anblick gewähren. 
Unter diesen Modifikationen gilt, was Hildebrand 
für die Einigung zum Reliefbild aufstellt, auch da, 
wo unsres Erachtens nicht das ruhige Schauen vom 
entfernten Standpunkt, sondern ein näheres Verhältnis 
zum schweifenden Absehen und zur Körperbewegung 
anzuerkennen wäre. „Bei allen Stilunterschicden, 
welche die Architektur aufweist," schreibt er, „blcibt 
ihre Aufgabe die, ihre Formen als Reliefwirkung zu 
einigen. Der romanische Stil z. B. führt die Relief- 
auffassung konsequent und selbständig durch, und 
fasst jede Öffnung als ein Durchbrechen von hinter- 
einander gereihten Raumschichten auf, welche er 
durch die Profilierung der Öffnung zur Anschauung 
bringt"  Damit aber hat er, wie sich von selbst 
versteht, nur die tektonische Aufgabe der Durch-i 
gliederung des Baues oder der sogenannten "Organi- 
sation" im Auge, deren Wesen im Charakter der
	        
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