Volltext: Plastik, Malerei und Reliefkunst in ihrem gegenseitigen Verhältnis (Bd. 3)

Fries 
Kranzgesims 
Decke 
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die nämliche Auffassung zum Ausdruck und durch- 
dringt sich mit den nämlichen Gesetzen, sei es der 
Dekoration, sei es der Raumbildung selber. Die 
plastische Malerei wie die Stuckplastik des Barock 
haben hierfür ja viele Beispielergeliefert, aber auch 
in seiner Weiterbildung zum Rokoko das richtigere 
ästhetische Gefühl betätigt, dass dort oben über 
unsern Häuptern der plastische Drang leibhaftiger 
Kreaturen gleich uns oder gar gigantische Verkör- 
perungen elementarer Kraft nicht lange vertragen 
werden, dass sie das menschliche Subjekt bedrängen, 
ihm den Aufenthalt in solchem Raum, wenn nicht 
verleiden, doch so lange zu stören drohen, bis es 
sich gegen die" Illusion abstumpft. 
Die Decke schliesst ja zunächst nur das Reich 
der Lüfte über uns von dem eigenen Raum, in dem 
wir leben und weben, aus. Damit bestimmt sich 
auch das Gewicht, das sie verträgt, sobald sie nicht 
mehr als tektonisches Gefüge allein, sondern als 
plastisches Gebilde oder als Bild gar weiter aus- 
geführt werden soll. Die Tendenz zur Wölbung oder 
gar Durchbrechung ist aber bezeichnend für die Kraft, 
die die natürliche Form unsres Sehraumcs auch hier 
bewährt. 
Wir begnügen uns mit diesem Fingerzeig für 
die zahlreichen Versuche befriedigender Lösung ihres  
künstlerischen Formproblems, die der geschichtliche 
Fortschritt der beteiligten Künste selber aufweist. 
Hier kommt es nur noch darauf an, einen verglei- 
chenden Blick zum Aussenbau hinüber zu werfen, 
zu dessen Bedingungen wir sofort zurückkehren,
	        
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