Schweifender
und
ruhiger Blick
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fünfter kommt noch die Höhe über uns hinzu, die
sich zur Dominante aufzuschwingen vermag. Die
Diagonalen fungieren daneben ja schon für die Raum-
bildung entscheidend und bieten in dieser zum Voll-
zug der Tiefe Gelegenheit. Sind die Seiten des
Planes Llngleich, der Raum ein ausgesprochenes
Oblongum, so herrscht auch die längste Richtungs-
axe vor und wird ohne Weiteres als Tiefe dieses
Raumes angesehen. Dann sind ihre Endpunkte, in
der Mitte der Eingangs- und der Schlusswand also
die Hauptstellen, während an den Langseiten die
transitorische Betrachtung des entlangwandelnden
Subjektes Verwaltet und nur in der Mitte noch ein
Ruhepunkt, hiiben und drüben, von geringerm Werte
sich darbietct, der nur durch besondere Vorkehrungen,
die zum Verweilen auffordern, gesteigert werden
kann. So scheiden sich in dieser ganzen Region des
Sehfeldes ringsum die Stellen simultaner von denen
suecessiver Auffassung, und die Diagonalen in die
Winkel des Raumes hinein stehen dazwischen wie
Intervalle ,
denen
der
Aufbau
selber
sich
spricht.
Stellt sich also, wie wir vorhin versucht, in der
Mitte der Schlusswand, grade in der Richtungdes
stärksten Tiefenvollzuges für unsern Blick, eine
Statue dar, so muss sie im Bunde mit der Baukunst,
die den Raum nach diesem Axensystem geschaffen,
zum Widerhalt gegen den Anspruch an weitere Aus-
clehnung der dritten Dimension gefestigt werden.
Sie muss als Mal ihm Halt gebieten wie die Wand.
Schieben wir sie wieder bei Seite oder vollends in