Volltext: Plastik, Malerei und Reliefkunst in ihrem gegenseitigen Verhältnis (Bd. 3)

Einleitung 
Kunstphilosophie, die Existenzberechtigung der bil- 
denden Kunst ist auf diese Voraussetzung von der 
Qual des Kubischen gegründet. 
Jedenfalls schliesst sich Hildebrand der Lehre 
unsrer früheren Ästhetiker an, welche die Begriffs- 
bestimmung der schönen Künste im Unterschied 
von den übrigen dadurch zu gewinnen suchten, 
dass diese höheren Künste sich von jeder Be- 
ziehung zu den sogenannten niederen Sinnen fern 
halten und immer reiner mit dem ausschliesslichen 
Kapital der höheren Sinne, 
allein auskommen sollten. 
Gesicht uncl Gehör, 
So arbeite die bil- 
dende Kunst lediglich für das Auge; in Gesichts- 
eindrücken müssten also ihre eigensten Leistungen 
gesucht werden.  
 Indes auch Hildebrand ist bereits weiter ge- 
diehen. Er weiss, dass die Kunst nicht für die 
Wahrnehmung unsres Sehorgans, sondern vielmehr 
für die Vorstellung schafft. Er erklärt sich gegen 
"die sogenannte positivistische Auffassung" der Künst- 
ler, "welche die Wahrheit in der Wahrnehmung des 
Gegenstandes selber sucht, nicht in der Vorstellung, 
die sich von 'ihm in uns bildet" und demgemäss 
"das künstlerische Problem nur in der genauen 
Wiedergabe des-direkt Wahrgenommenen sieht"  
Er ist sich ebenso klar darüber geworden, dass „die 
Kunst gerade darin besteht einen abstrahierten Vor- 
stellungsbcsitz wieder einzukleiden" und dass sie 
eben „dadurch einen Eindruck schafft, welcher beim 
Beschauer ohne Rest in Vorstellungswerte auf- 
geht, während der Natureindruck noch kein aus
	        
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