Gestaltungsprincipe
der
Mischung
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vorübergehende Betrachtung beim Durchschreiten
des Tores gedacht, auch nur unter diesen Be-
dingungen der successiven Auffassung die volle
Lebendigkeit und plastische Berechtigung gewinnen.
In späteren Versuchen kühnster Art steigert sich die
Verbindung wol zu drei verschiedenen Abstufungen
des H0ch-, Halb- und Flachreliefs, freilich stets mit
dem Zwang, die Höhendimension des Grundes an
Stelle der Tiefe mitfungieren zu lassen. Wenn es
auf einen gemeinsamen Namen für diese Kombina-
tionen ankäme, so würde sich wol die Bezeichnung
als gemischtes Relief am natürlichsten anbieten.
Denn sie bedeuten allesamt keine einheitliche Lösung
im Sinne eines neuen Gestaltungsprincipes und ver-
tragen deshalb fast nie eine längere eingehende Be-
trachtung, ja nicht einmal ein dauerndes Verweilen
auf dem günstigsten Standpunkt, wo die wirksame
Erscheinung doch beim ersten Anblick machtvoll
genug überraschen mag.
Schon der Aufbau einer Gruppe von Körpern,
deren Zusammenhang auch nach der dritten Dimen-
sion sich aussprechen soll, lässt ohne locker hinzu-
geordnete Lückenbüsser eben unausgefüllte Lücken
offen, wo der Raum als solcher mit seinem eigenen
Anspruch hineinschaut. Die reichen Motive der
Verbindung und Durcheinanderschlingung, die den
sichtbaren Zusammenhang organischer Geschöpfe vor-
wiegend im Nebeneinander von einem Ende bis zum
andern verfolgen, sind schnell erschöpft. Es wird
also leicht zu Beziehungen und Verknüpfungen
innerer Art vorgeschritten, die sich nicht völlig,