Volltext: Plastik, Malerei und Reliefkunst in ihrem gegenseitigen Verhältnis (Bd. 3)

Das Hochrelief 
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Genug, die Einheit besteht nicht etwa in einer ge- 
läuterten Gesichtsvorstellung allein, nicht in dem 
optischen Genuss, wie ihn harmonische Verteilung 
der Schatten und Lichter zu gewähren vermag, 
sondern auch hier in einer Synthese, die unsre Vor- 
stellungstätigkeit auf Grund aller Anregungen leistet, 
die der Künstler ihr zuführt.  
Unsere Erörterung der Möglichkeiten bei Ge- 
legenheit des Hochreliefs muss schon die Punkte 
hervortreten lassen, WO die Abweichungen anzusetzen 
vermögen. Es wäre darnach leicht, die Umbildung 
nach ihren verschiedenen Richtungen hin als all- 
mähliche Verschiebung des Princips zu schildern; 
doch wird es an dieser Stelle ratsam, auch die 
Gegensätze scharf hervortreten zu lassen. 
Wenn. das Hochrelief als die eigentlich plastische 
Lösung des Problems, den Zusammenhang orga- 
nischer Körper in den Gränzen ihres Gestaltungs- 
raumes selber mit Hülfe nur eines festen unbezeich- 
neten Hintergrundes darzustellen, betrachtet werden 
muss, und auch seine stärkste Modellierung durch 
die entstehenden Gegensätze von Hell und Dunkel 
zunächst nur als Äusserung des nämlichen eminent 
plastischen Sinnes aufgefasst werden darf, dem es 
um die vollrunde Körperlichkeit seiner Gebilde zu 
tun ist, so fragen wir uns, bis zu welcher Gränze 
dieses Princip der Gestaltung auf der andern Seite 
aufrecht erhalten werden kann, wo es gilt, der vollen 
Modellierung durch Schatten und Licht zu entsagen. 
Ihre kräftigen Kontraste beschränkten, wie wir sahen, 
die Darstellung der Figuren auf offene Haltungen
	        
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