Hochrelief
Das
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Symmetrie auf beiden Seiten der ideal eingelegten
Mittelaxe oder einer körperlich ausgebildeten Do-
minante. Das sind aber Beides nur Übertragungen
der Gliederungsprincipe, die aus der Ornamentik
stammen, und deren letztes erst zur Einheit führen
mag, indem es mit gleichwertigen organischen Ge-
bilden eine Gruppierung ermöglicht, die in der Fläche
schon zum Ausdruck kommt. Eben damit ist aber
auch ausgesprochen, dass sie keine specifische Lei-
stung des Hochreliefs bedeutet, das seine Figuren
voll ausrundet. Sie erscheint bei solchem Aufwand
von Mitteln der Körperlichkeit wie ein Surrogat;
diese Einheit kann durch andre Verfahren auch schon,
vielleicht gar vollkommener geleistet werden. Also
muss auch die charakteristische Eigenschaft des Hoch-
reliefs, die grade in der adäquaten Entwicklung der
Tiefendimension seiner Gestalten liegt, zu der Einheit
Wenigstens soweit mitwirken, wie sie gegeben wird.
Nicht in der Vorderßächc allein, sondern in der
Flächexischicht, die den Gestaltungsraum ausmacht,
muss die Einheit erreicht werden. S0 tritt zur Aus-
breitung der organischen Gebilde in ihrer gegebenen
Höhe und ihrer gewählten Aufreihung noch ein Drittes
hinzu, das auch den Zusammenhang in der dritten
Axe der Körper vermittelt, das ist die Entfaltung
dieser Figuren nach hinten zu. Aber nicht direkte
Betonung dieser Koordinate in ihrer senkrechten
Stellung zur Breiten- und Höhenaxe ist das Ver-
mittelndc, also nicht die volle Vorderansicht und
Rückansicht der Körper oder die scharfe Profilstellting,
sondern die diagonale Richtung erfüllt diese aus-