158
Anschauung
Relief-
bei der seitlichen Drehung im Verfolg
nach rechts oder links herum.
einer
Strecke
Vor allen Dingen aber bildet unser Sehraum als
Ganzes eine innere Kugelfläche, deren Mittel-
region nur unser Sehfeld nach jeder Seite,
wohin wir grade schauen, in eine senkrechte Ebene
überzugehen scheint und als solche vorgestellt wird.
Ausserhalb dieser mittleren Ebene, die vor uns steht,
liegen nach unten, wie nach oben, und nach beiden
Seiten dieses Sehfeldes, Übergänge von sphärischer
Kurvatur, bei deren Verfolg mit unsern Augen not-
wendig Bewegungsgefuhle entstehen, die aus dem
begleitenden Muskelapparat, der dabei in Anspruch
genommen wird, herstammen, aber gewiss in der
weiteren motorischen Region nachzittern und zu
Bewegungsvorstellungen disponieren.
Zwischen unsern Fussfpitzen und dem Anfang
des bequem sich darbietenden Sehfeldes liegt sozu-
sagen ein Anlauf. Die reliefmäfsige Behandlung des
Rahmens unten giebt also den letzten Teil der
untern Kurvatur der Kugeliiäche unseres natürlichen
Sehraums wieder. Die glatte Leiste, die sich in der
selben Richtung von aussen nach innen abschrägt,
ist nur die Reduktion dieses Ausdrucks auf eine ebene
Fläche, also eine Assimilation an unsre Auffassung
des Sehfeldes oder an die regelmäßige Form der
Wand, die die Architektur bereits in diesem Sinne
behandelt hat. Legen wir die Horizontale des
untern Rahmens genau in diese Höhe der Wand
über dem Boden, auf dem wir stehen, so funktio-
niert er ganz exakt als Gränze zwischen Tastraum