Volltext: Plastik, Malerei und Reliefkunst in ihrem gegenseitigen Verhältnis (Bd. 3)

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 Anschauung 
Relief- 
gleich. Es behandelt also, wird man meinen, den 
selben Gegenstand, den wir der Malerei zugewiesen. 
Aber es versucht diese Aufgabe noch ganz mit den 
Mitteln der Plastik, d. h. als Sache der Körper- 
bildnerin zu lösen. Die Relicfktmst gehört also in 
ein Zwischenreich zwischen Malerei und Plastik, wie 
die tektonische Körperbildung ein solches zwischen 
Plastik und Architektur erfüllt. S0 weit hatten wir 
die Unterscheidung, wo es auf die Bestimmung des 
Malerischen sozusagen in der Malerei selber ankam 
(Heft I, 40), zunächst geführt, zumal „da die kritische 
Beleuchtung dieser Mittelregion selbst erst Erfolg 
versprach, wenn vorher das Wesen der beiden Nach- 
barinnen im Innersten erfasst warf") 
Wenn es nun aber darauf ankommt, die Gränzen 
der Malerei und der Plastik zu bestimmen, indem 
wir grade dies Übergangsgcbiet genauer auf seine 
Zugehörigkeit zur einen oder zur anderen Nach- 
barin prüfen, so greifen wir am besten auf Hilde- 
brands eigene Limitation des Fernbildes zurück. 
„Erst von einer bestimmten Distanzschicht an 
sehen unsre Augen parallel"  mögen sie nun 
kurzsichtig oder weitsichtig sein, es giebt eine Durch- 
schnittsmitte fur diese Gränzregion  „und nehmen 
die Erscheinungsobjektc mit einem Blick als einheit- 
liches Flächenbild oder als Fernbild auf. Was in 
I) Trotzdem hat ein Berliner Recensent, der nicht einmal den 
Gesamtplan dieser Beiträge beachten wollen, schon von jenem ersten 
Heft verlangt, es müsste doch auch über den malerischen Charakter 
gewisser Reliefs z. B. am Kaiser Wilhelmsdenknral in Berlin 
Rechenschaft geben.
	        
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