Volltext: Plastik, Malerei und Reliefkunst in ihrem gegenseitigen Verhältnis (Bd. 3)

R elief- Anschauung 
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nimmt die Figur einen Raum Von gleichem Tiefen- 
mafs in Anspruch und beschreibt denselben, indem 
ihre Glieder sich innerhalb desselben Tiefenmafses 
anordnen. Auf diese Weise einigt sich die Figur, 
von vorn durch die Glaswand gesehen, einerseits in 
einer einheitlichen Flächenschicht als kenntliches 
Gegenstandsbild,  andererseits wird ihr Volumen 
durch das einheitliche Tiefenmafs des allgemeinen 
Volumens, welches sie im Ganzen einhält, aufgefasst. 
Die Figur lebt sozusagen in einer Flächenschicht 
von gleichem Tiefenmafse, und jede Form strebt, in 
der Fläche sich auszubreiten, d. h. sich kenntlich zu 
machen. Ihre äussersten Punkte, die Glaswände 
berührend, stellen, auch wenn man sich die Glas- 
Wände wegdenkt, noch gemeinsame Flächen dar. 
„Diese Vorstellungsweise beruht also auf der 
Auffassung des Gegenständlichen als eine Flächen- 
schicht von gleichem Tiefenrnafse. Das Gesamt- 
volumen eines Bildes besteht aber, je nach 
der Art des Gegenständlichen, aus mehr oder 
weniger solchen hintereinander gereih- 
ten imaginären Flächenschichten, welche sich 
wiederum zu einer Erscheinung von einheitlichem 
Ticfenmafs einigen."  
"Diese Vorstellungsweise ist also das notwendige 
Produkt des Verhältnisses unsrer dreidimensionalen 
Vorstellung zum einheitlichen Gesichtseindrucke und 
wird zur notwendigen künstlerischen Auffassung Von 
allem Dreidimensionalen, gleichviel, ob es sich um 
die Darstellung einer Einzelform oder einer weitern 
Gesamtheit handelt, gleichviel, 0b wir diese Er-
	        
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