Volltext: Plastik, Malerei und Reliefkunst in ihrem gegenseitigen Verhältnis (Bd. 3)

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GruPPß 
plastische 
Die 
betont bleiben, dass die malerische Auffassung hier 
nicht allein in dem Erscheinungszusammenhang, 
sondern auch in der dargestellten Handlung nach- 
weisbar ist, und zwar in der Aufnahme zeitlicher 
Momente, ja in der Erweckung des dringendsten 
Anspruchs an den poetischen Kausalnextls, der 
unsere Phantasie in die Sphäre tragischer Dichtung 
versetzt. Noch ist allerdings der Zusammenhang 
durch organische Körper hervorgebracht; indess die 
Windungen der Schlangenleiber haben für unser 
Körpergeiühl etwas so Fremdes, Unberechenbares, 
dass sie unheimlich wie elementare Naturkräfte 
hereinbreehen. 
Die 
drci 
menschlichen 
Wesen 
liegen dieser furchtbaren Überrumpelung trotz aller 
verzweifelten Gegenwehr, in der sich die Haupt- 
person  die Dominante des symmetrischen Systems 
 soeben zu erschöpfen droht. Der Zusammen- 
hang aber, der so zur vollen Abhängigkeit von der 
Umgebung geworden ist, und im letzten Aufbäumen 
der eigenen Kraft den tragischen Widerspruch auf 
den eigcnsten Darstellungsgegenstand der Plastik 
überträgt, wird durch diese tierischen Leiber nicht 
vollständig versinnlicht. Über das Grässliche eines 
blos zufälligen Unglücks hinaus verlangt unsere Vor- 
stellung nach einer weitern Motivierung, um in der 
tragischen Auffassung eine Lösung des ethischen 
Konflikts zu suchen, der beim Anblick der brutalen 
Gewalt als Siegerin über drei unschuldige Opfer sich 
in jeder Menschenbrust bis zum Abscheu steigert. 
Der poetische Kausalnexus allein, der hinter dem 
Geschauten liegt, vermag die Wirkung als Kunst-
	        
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