132
GruPPe
plastische
Die
sich herumträgt. Dies musste aber ausgesprochen
werden, da die Mythe von der Geburt des Bacchus
uns gar in die Pflanzenwelt führt, und als plastischer
Vorwurf für solche Einheit gedient hat. Es galt zu
zeigen, dass unter ungesuchten Verhältnissen die
höchste Forderung der specifisch plastischen Kunst
von der Gruppe schon nicht mehr erfüllt werden
kann. Auf die Darstellung der organischen Einheit
muss verzichtet werden, wenn die Skulptur den Fort-
schritt zueiner Mehrheit von Einzelwesen erreichen
will. Sie kann also nur andre Auffassungsweisen
substituieren, die von der ihrigen mehr oder minder
abweichen. Eben deshalb bezeichnet die Gruppe
für die Plastik bereits einen Abweg nach der einen
oder nach der andern Seite.
Sucht sie an dem Umkreis der Bedingungen
organischer Geschöpfe festzuhalten, so vermag sie als
ihre Aufgabe nur die Herstellung eines möglichst
nahen Zusammenhangs zwischen den organischen
Körpern zu erstreben, der durch die natürliche Be-
weglichkeit des menschlichen Leibes und seiner
Gliedmafsen entstehen und aufrecht erhalten werden
kann. Unläugbar geraten also die organischen Ge-
schöpfe, die so miteinander verbunden werden, ent-
weder einzeln oder insgesamt in Abhängigkeit von
einander. Das höchste Anrecht des Individuums
rnuss preisgegeben oder geschmälert werden,
wieder eine Einbusse des echt plastischen Empfin-
dens, ein Opfer des Selbstgefühls, das die Seele
ihres Schaffens ausmacht! Nur grosse Vorzüge
andrer Art vermögen sie aufzuwiegen. Die innigstre