Volltext: Plastik, Malerei und Reliefkunst in ihrem gegenseitigen Verhältnis (Bd. 3)

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plastische 
Die 
sich herumträgt. Dies musste aber ausgesprochen 
werden, da die Mythe von der Geburt des Bacchus 
uns gar in die Pflanzenwelt führt, und als plastischer 
Vorwurf für solche Einheit gedient hat. Es galt zu 
zeigen, dass unter ungesuchten Verhältnissen die 
höchste Forderung der specifisch plastischen Kunst 
von der Gruppe schon nicht mehr erfüllt werden 
kann. Auf die Darstellung der organischen Einheit 
muss verzichtet werden, wenn die Skulptur den Fort- 
schritt zueiner Mehrheit von Einzelwesen erreichen 
will. Sie kann also nur andre Auffassungsweisen 
substituieren, die von der ihrigen mehr oder minder 
abweichen. Eben deshalb bezeichnet die Gruppe 
für die Plastik bereits einen Abweg nach der einen 
oder nach der andern Seite. 
Sucht sie an dem Umkreis der Bedingungen 
organischer Geschöpfe festzuhalten, so vermag sie als 
ihre Aufgabe nur die Herstellung eines möglichst 
nahen Zusammenhangs zwischen den organischen 
Körpern zu erstreben, der durch die natürliche Be- 
weglichkeit des menschlichen Leibes und seiner 
Gliedmafsen entstehen und aufrecht erhalten werden 
kann. Unläugbar geraten also die organischen Ge- 
schöpfe, die so miteinander verbunden werden, ent- 
weder einzeln oder insgesamt in Abhängigkeit von 
einander. Das höchste Anrecht des Individuums 
rnuss preisgegeben oder geschmälert werden,  
wieder eine Einbusse des echt plastischen Empfin- 
dens, ein Opfer des Selbstgefühls, das die Seele 
ihres Schaffens ausmacht! Nur grosse Vorzüge 
andrer Art vermögen sie aufzuwiegen. Die innigstre
	        
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