Volltext: Plastik, Malerei und Reliefkunst in ihrem gegenseitigen Verhältnis (Bd. 3)

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plastische 
Die 
als die Raumvorstellung, die wir zur Rechenschaft 
aufgefordert, versagt haben. Wir vermögen uns aus 
dem Bilde allein, ohne weitere Hülfsmittel, keine 
klare Auskunft mehr über die Gesamtausdehnung 
des Kirchenkörpers zu verschaffen; besonders die 
Grösse des Langhauses zwischen Vierung und West- 
türmen fehlt. 
Verlassen wir deshalb unsern bisherigen Stand- 
punkt in der Mittelaxe vor der Chorpartie, und 
suchen das Bauwerk von seiner Langseite zu über- 
schauen, so giebt der Augenschein abermals keine 
vollständige Vorstellung, so lange wir nach dem 
architektonischen Zusammenhang und der 
gesetzmäßigen Anlage des Ganzen fragen. Die auf- 
steigenden Spitzen oder selbständig heraustretenden 
Baukörper sind unter sich von verschiedener Höhe, 
und das westliche Paar ist von dem östlichen Kom- 
plex soweit entfernt, dass ihre steilere Vertikale 
erstrecht den Anforderungen der Symmetrie und 
Proportionalität zu widersprechen scheint, also wie 
ein irrationaler Faktor beurteilt wird,  weil wir 
den Sinn für das Ganze nicht absehen können. Das 
Breitbild der romanischen Basilika bietet also eine 
Gruppe dar, die ebenfalls nur als "malerisch" 
genossen werden kann, weil sie weder architek- 
tonisch noch plastisch befriedigt. Erst wenn wir sie 
als „ideelle Raumeinheit" mit Hülfe der Vorstellung, 
d. h. den Anblick nach der andern Seite zum 
System ergänzen, eröffnet sich der Weg zum ästhe- 
tischen Wolgefallen auch unter diesen Gesichts- 
punkten der Raumbildung und der Körperbildung.
	        
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