Volltext: Plastik, Malerei und Reliefkunst in ihrem gegenseitigen Verhältnis (Bd. 3)

der 
Entstehung 
Gruppe 
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vollrunder Körperformr allein sich auszudrficläen, mag 
sich lange noch bei solchen Anwandlungen be- 
haupten. Aber grade sie drängt über die poetische 
Ergänzung durch die Phantasie hinaus zur leib- 
haftigen Darstellung auch des fehlenden Faktors der 
Handlung oder zur Vervollständigung der Situation 
durch einen zweiten oder gar einen dritten Körper. 
S0 entsteht die Gruppe, die notwendig einen 
weitern Schritt über den ureignen Boden der 
plastischen Schöpfung hinaus bedeutet, so sehr sie 
dem Bilclner als Steigerung seines eigenen Erfolgs 
erscheinen mag. In Wessen Bereich der Übergriff, 
der dazu helfen muss, vollzogen werde, ist eine 
andre Frage.  
Wir sprechen ja von Gruppe im ästhetischen 
Sinne nicht allein bei der Plastik, sondern ebenso 
in der Architektur und in der. Malerei. Die land- 
läulige Definition freilich geht vom Standpunkt der 
Poesie oder der Mimik aus, wie so manche Be- 
Stimmung sich von dort auf die Ästhetik der bilden- 
den Künste übertragen hat, die sich ihrerseits nur lang- 
sam auf sich selber besinnt. Die gewohnte Definition 
versteht unter Gruppe eine Mehrzahl von Einzel- 
Wesen, die zu einander in Beziehung stehen. Sie 
geht also von der Tätigkeit dieser Lebewesen aus, 
die auf einander gerichtet ist, d. h. von den Kate- 
gorieen zeitlicher Anschauungsform, die vom mimi- 
sehen Ausdruck Hüchtigster Relationen bis zum 
poetischen Kausalnextls einer Fabel aufsteigen. 
Dagegen erhebt mit Recht auch Hildebrand 
Einspruch, wenn er (S. 98) erklärt: "Eine Gruppe
	        
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