Volltext: Plastik, Malerei und Reliefkunst in ihrem gegenseitigen Verhältnis (Bd. 3)

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plastische 
Die 
Gruppe 
in der Phantasie, dann in der Darstellung selber, 
nach sich zieht. Das heisst: nur das zusammen- 
gehaltene, dem Gesetz des selber sich bewegenden 
Leibes allein folgende und seiner Form sich an- 
schliessende Gewand ist rein plastisch, das weiter 
wallende, sich selbst oder andern Einflüssen als dem 
desffrägers anheimgegeben, wird unfehlbar erst 
zum unorganischen Stoff und dann zur malerischen 
Draperie. 
So liegt in der Statue als Ebenbild des Menschen 
selber nach allen Seiten hin der Antrieb, in Be- 
ziehungen zur umgebenden Natur oder zur mensch- 
lichen Gesellschaft überzutreten, deren Zuwachs die 
Mittel der Plastik bald zu Nebenzwecken in An- 
spruch nimmt, deren Erfüllung Wieder den Sinn. 
ihrer ursprünglichen Aufgabe gefährdet. Am zahl- 
reichsten sind diese Verlockungen auf dem Gebiet 
der Motive, WO die Schwesterkunst Mimik mit ihrem 
Drang nach ausdrucksvoller Bewegung und nach 
dem ganzen Beziehungsreichtum des proeessierenden 
Lebens sich so nah mit der Plastik berührt und die 
beharrliche vollends ausgesitaltende Körperbildnerin 
zum Wettstreit herausfordert. Da stellt sich denn 
das Übergreifen aus einem Moment in einen vorauf- 
gehenden oder nachfolgenden ein, oder die "Prägnanz 
des dargestellten Augenblicks", die zeitlicher Vor- 
stellungen zur Mitwirkung bedarf und die Wieder- 
gabe des Wandels selbst in das Problem des Bildners 
aufnimmt. Davon ist oft genug gehandelt worden. 
Die Gewohnheit plastischen Denkens und Schaf- 
fens, von der Körpervorstellung auszugehen und in
	        
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