zum Malerischen
Übergang
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andern Gegenstand richten, wie das Bearbeiten des
Bodens mit dem Spaten, das Pflücken einer Frucht
vom Baum, das Haschcn einer Eidechse am Fels,
bringen die Gestalt in solche Verbindung, die ihre
Unabhängigkeit beeinträchtigen kann. Schon der
Baumstamm oder Felsblock, der neben der Figur
aus der Basis aufragt, um vielleicht nur Halt zu ge-
währen, erweitert durch iseine Gegenwart den sonst
u nbezeich neten Raum der Statue und lockt die
Anschauung über diese selbst hinaus in die um-
gebende Welt, die sich die Vorstellung bereitwillig
Hausmalt".
Selbst im Gewande giebt es einen durch-
greifenden Unterschied. Die rein plastisch gedachte
Bekleidung unterstützt die Unabhängigkeit der Figur;
sie wird so lange wie möglich der Einheit des
organischen Geschöpfes sich unterordnen, dieser für
sich allein Zu zeugen gestatten, indem sie vom
Boden zurückweicht, wo es gilt auf eignen Füssen
zu stehen. Wo das Gewand, auch das leichteste
Manteltuch nachschleppt über die Basis hin, da lässt
es nicht nur eine voraufgegangene Bewegung nach-
wirken, also ein zeitliches Moment hineinspielen, das
wir hinzudichten, sondern auch den Zusammenhang
mit dem Erdboden hervortreten, an dem so ein Teil
der Erscheinung haften bleibt. Ein nachilatternder
Zipfel oben, oder gar eine schwebende Blähting des
Schleiers stellen, als Wirkungen der Luftbewegung
oder des entgegenkommenden Windes, die Gestalt
vollends in die Bedingungen der umgebenden Welt
hinein, die leicht ihre weiteren Konsequenzen, erst