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plastische
Die
GruPPe
Träger
selber
des leiblichen Daseins,
entfaltet. Eine schmale
die Menschengestalt
Basis bedeutet den
allgemeinen Grund und Boden, ihr höheres Niveau
über dem unsrigen nur. die Aufhebung der „dira
necessitas", der wir alle unterliegen. S0 wird sein
reines Abbild unabhängigen Selbstgefühls, im wol-
geformten Körper von unsrer Art, zum erquickenden
Vorbild unserer gleichen Sehnsucht, unseres ver-
wandten, aber bedingten Strebens, wird zum Ideal
der Befangenen, Ringenden, Gehemmten im Men-
schendasein selber, ja zum Gotte derer, die den
Wert gekostet haben und wieder entweichen sehen.
Sowie dieser Gott, zu dem die Gläubigen im
Tempel wallen, ihren Gebeten Gewüt-ihrung winkt,
sowie nur eine leise Neigung verrät, dass die olym-
pische Selbstgenügsamkeit einer menschlichen Rüh-
rung zugänglich geworden, so tritt wie beim
Lebenden im Blick des Auges schon die Be-
ziehung zu Tage, und im Marmor-bilde prägt ein
dauerndes Verhältnis zu andern Wesen, ja zu den
Ansprüchen zeitlichen Geschehens sich aus. Die
Statue erscheint sofort an eine bestimmte Situation
gebunden, die unsre Phantasie hinzuergänzen muss
um ihr wertvolles Dasein nachzuerleben, und solche
Association ist schon ein Übergang zu dem Weiteren
Postulat, auch die andre Hälfte des Verhältnisses
mit dargestellt zu sehen.
Nicht allein die Haltung, die ein Ziel voraus-
Setzt, die, Gebärde, die aus der isolierten Sphäre
des Einzelwesens hinausgreift in die Gemeinschaft
andrer, auch die Tätigkeiten, die sich auf einen